Aufruf von OCHA, UNICEF, UNOPS, UNRWA, WFP und WHO
NEW YORK, AMMAN, KOPENHAGEN, GENF, ROM, 7. April 2025
Seit über einem Monat sind keine kommerziellen oder humanitären Hilfsgüter mehr in Gaza angekommen. Mehr als 2,1 Millionen Menschen sind erneut eingeschlossen, bombardiert und ausgehungert, während sich an den Grenzübergängen Lebensmittel, Medikamente, Treibstoff und Unterkünfte stapeln und lebenswichtige Ausrüstung festsitzt.
Berichten zufolge wurden allein in der ersten Woche nach dem Zusammenbruch des Waffenstillstands über 1.000 Kinder getötet oder verletzt, die höchste wöchentliche Zahl an Todesopfern unter Kindern in Gaza im vergangenen Jahr.
Vor wenigen Tagen mussten die 25 Bäckereien, die während des Waffenstillstands vom Welternährungsprogramm unterstützt wurden, wegen Mehl- und Kochgasmangels schließen.
Das teilweise funktionierende Gesundheitssystem ist überlastet. Die lebenswichtigen medizinischen und Trauma-Versorgungsgüter gehen rasch zur Neige und drohen, die hart erkämpften Fortschritte bei der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems zunichte zu machen.
Die jüngste Waffenruhe hat es uns ermöglicht, in 60 Tagen das zu erreichen, was Bomben, Blockaden und Plünderungen in 470 Kriegstagen verhindert haben: lebensrettende Hilfsgüter, die fast jeden Teil des Gazastreifens erreichen.
Dies bot zwar eine kurze Atempause, aber die Behauptung, es gäbe jetzt genug Lebensmittel, um alle Palästinenser in Gaza zu ernähren, ist weit von der Realität vor Ort entfernt, und die Vorräte gehen extrem zur Neige.
Wir sind Zeugen von Kriegshandlungen in Gaza, die eine völlige Missachtung menschlichen Lebens zeigen.
Neue israelische Vertreibungsbefehle haben Hunderttausende Palästinenser erneut zur Flucht gezwungen, ohne dass sie einen sicheren Zufluchtsort hätten.
Niemand ist sicher. Seit Oktober 2023 wurden mindestens 408 humanitäre Helfer, darunter über 280 von UNRWA, getötet.
Da die verschärfte israelische Blockade des Gazastreifens nun seit zwei Monaten andauert, appellieren wir an die Staats- und Regierungschefs der Welt, entschlossen, dringend und entschieden zu handeln, um sicherzustellen, dass die Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts eingehalten werden.
Schützen Sie die Zivilbevölkerung. Erleichtern Sie die Hilfe. Lassen Sie die Geiseln frei. Erneuern Sie den Waffenstillstand.
Tom Fletcher, Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator, OCHA
Catherine Russell, Exekutivdirektorin, UNICEF
Jorge Moreira da Silva, Exekutivdirektor, UNOPS
Philippe Lazzarini, Generalkommissar, UNRWA
Cindy McCain, Exekutivdirektorin, WFP
Dr. Tedros Ghebreyesus, Generaldirektor, WHO
Amy Pope, Generaldirektorin, IOM
Medienkontakte: Joe English, UNICEF New York Tel: +1 917 893 0692 E-Mail: jenglish@unicef.org
LINK zum englischen Original: www.unicef.org/press-releases/world-must-act-urgency-save-palestinians-gaza
