Pressemitteilung des Aktionsbündnisses atomwaffenfrei.jetzt vom 19.09.2024
Mitte Oktober plant die NATO erneut das Manöver „Steadfast Noon“, mit dem ein Atomkrieg auf europäischem Territorium Europa trainiert wird. Beteiligt sind neben den USA die nuklearen Teilhabestaaten, u.a. Deutschland. In Büchel/Eifel sind etwa 15-20 US-Atombomben stationiert, die im Ernstfall von Kampfjets der Bundeswehr in ihre Ziele geflogen werden sollen. Die Bomben werden in Kürze durch neue, zielgenauere B61-12-Atombomben ersetzt. Ende August beteiligten sich bereits zwei Tornados der Bundeswehr an dem US-Manöver „Silent Companion 24“ auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien. Ein Foto vom 27. August zeigt einen Tornado mit einem Atombombentrainer vom Typ B61-12, der abschussbereit an den Kampfjet montiert ist.
Friedensgruppen haben angekündigt, am 12. Oktober in Nörvenich eine Demonstration und eine Kundgebung zu veranstalten, um gegen das regelmäßig Mitte Oktober beginnende Atomkriegsmanöver unter Bundeswehr-Beteiligung zu protestieren. Die sonst am Atomwaffenstandort Büchel stationierten Tornado-Kampfjets sind derzeit nach Nörvenich ausgelagert, da Büchel für die neuen Atombomben und die bereits bestellten 35 neuen Atombomber F-35 aufwendig umgebaut wird.
Der Demonstrationsaufruf wird von rund 40 regional bzw. bundesweit aktiven Friedensgruppen sowie über 60 Einzelpersonen getragen. Veranstalter sind u.a. das Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“, das Netzwerk Friedenskooperative, die DFG-VK und die örtliche Friedensgruppe Düren. Zu den bundesweiten Unterstützerorganisationen gehören u.a. die Jurist*innenorganisation IALANA, Ohne Rüstung Leben (ORL), IPPNW (Ärzt*innen gegen Atomkrieg) und ICAN Deutschland.
Nach dem Auftakt am Fliegerhorst um 12 Uhr zieht die Demonstration zur Kundgebung am Schlossplatz um ca. 13 Uhr. Geplant sind Redebeiträge unter anderem von der IPPNW Köln, der Friedensgruppe Düren und dem Bundesvorstand von Pax Christi. Ebenfalls wird Susan van der Hijden, derzeit noch inhaftierte Aktivistin der Catholic Workers aus Amsterdam, sprechen. Sie hatte in Büchel an einem Go-In auf dem Stationierungsgelände teilgenommen.
Die Trägerorganisationen wenden sich ebenfalls gegen die von den USA für 2026 geplante Stationierung neuer Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Außerdem verurteilen sie die für Ende Oktober vom Landratsamt Bautzen verfügte Zwangs-Ausweisung des US-Friedensaktivisten Dennis DuVall. Es sei empörend, dass ein US-Bürger, der sich für atomare Abrüstung einsetzt, ein Sicherheitsrisiko für Deutschland darstellen soll, so ein Sprecher der Organisatoren.
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