Synergien zwischen Konflikttransformation und sozial-ökologischer Transformation in der Klimakrise
Reihe Friedenspolitische Hochschulgespräche
Die Klimakrise konfrontiert Gesellschaften weltweit mit existentiellen Herausforderungen und Risiken. Durch eine jahrhundelange koloniale Expansion geschaffene Verbindungen von Wachstum, Macht und Gewalt fördern die Ausbeutung von Mensch und Natur, die das Wechselspiel von Umweltzerstörung, Ungerechtigkeit und Konflikten verstärken. Gegen ungerechte Herrschaftsstrukturen und ihre Folgen richten sich global vernetzte lokale Protestbewegungen und Widerstände. Zugleich wächst der Druck für eine sozial-ökologisch-ökonomische Transformation, die positive Synergien von Nachhaltigkeit und Entwicklung, Frieden und Klimagerechtigkeit anstrebt. Um damit verbundene Konflikte zu bewältigen, müssen klimapolitische Strategien mit ziviler Konfliktbearbeitung zusammengedacht werden. Dazu braucht es neue Ansätze, die die Erhaltung und Entfaltung der Mensch-Natur-Beziehungen mit einer Gestaltung des nachhaltigen Friedens über Generationen hinweg ermöglichen, im Sinne einer „Gestaltung der erhaltenden Entfaltung“. (Jürgen Scheffran)
Referent
Moderation
Melanie Hussak, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Friedensinstitut Freiburg
Ort
Evangelische Hochschule Freiburg, Gebäude A, Raum A1 – Information zur Anfahrt
Referent
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Prof. Jürgen ScheffranProfessor (em.) für Geographie an der Universität Hamburg und Gründer der Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit (CLISEC) im Klima-Exzellenzcluster
Jürgen Scheffran ist Professor (em.) für Geographie an der Universität Hamburg und Gründer der Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit (CLISEC) im Klima-Exzellenzcluster. Nach Studium und Promotion in Physik arbeitete er in interdisziplinären Forschungsgruppen der Umweltwissenschaft und der Friedens- und Konfliktforschung an den Universitäten von Marburg, Darmstadt, Paris und Illinois sowie am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Neben der Zeitschrift Wissenschaft & Frieden und anderen Vernetzungsaktivitäten arbeitete er mit in Projekten für die Vereinten Nationen, das Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages und in der Fachkommission Fluchtursachen der Bundesregierung. Forschungsschwerpunkte sind Klimasicherheit, Umweltmigration und Ressourcenkonflikte; Verbindungen von Wasser-Nahrung-Energie und Stadt-Land-Küste; komplexe Systeme und Modelle; Technikfolgenforschung, Rüstungskontrolle, internationale Sicherheit und nachhaltiger Frieden.