FFE-Rundbrief 3/23

Ausgabe November 2023

ISSN 2198-6878 (print) ISSN 2198-6886 (online)

Editorial

Zuallererst die frohe Botschaft, die auf dem Studientag am 11. November ihre Premiere hatte: Nachdem uns die Landeskirche die Internetpräsenz bei ekiba.de aufgekündigt hat, ist jetzt unsere eigene Website online: www.forum-friedensethik.de. Fragen Sie bitte nicht, was so etwas kostet, reell kosten würde! Einfach dieses Jahr bei den vorweihnachtlichen Bettelbriefen das FFE auf einen Spitzenplatz setzen und die Spende überweisen. Absetzbar? Leider nein.

Die neue Homepage wird es uns ermöglichen, viel schneller auf aktuelle Ereignisse einzugehen, als es der traditionelle FFE-Rundbrief kann. So ist dort bereits eine Auswahl aus der Fülle der Stellungnahmen zum neuerlichen Gaza-Krieg zu lesen und auch eine Pressemitteilung zum Studientag, aus der die Nachrichtenagentur idea zitierte. Zu den Ereignissen in Israel/Gaza bringt diese Ausgabe des Rundbriefs zwei bemerkenswerte Wortmeldungen aus der Feder von Juristen.

Bei aller Aufmerksamkeit, die der neue Brandherd in Nahost auf sich zieht, wollen wir als Friedensinitiative den mörderischen Abnutzungskrieg in der Ukraine und die bleibende nukleare Gefährdung nicht aus den Augen verlieren. Wir dokumentieren die Predigt, die am diesjährigen Aktionstag der ehemalige Landesbischof Cornelius-Bundschuh vor den Toren des Atomwaffenlagers in Büchel hielt. Am 1. September, dem Antikriegstag, hielt Jürgen Grässlin eine beeindruckende Rede, die die ganze Absurdität forcierter Aufrüstung vor dem Hintergrund der enormen sozialen und ökologischen Menschheitsherausforderungen deutlich machte.

Eine badische Führungsposition in Sachen kirchliches Friedensengagement, so es sie an der Basis je gegeben hat, wurde jedenfalls bei Initiativen von Pfarrer*innen schon 2022 schwäbisch in den Schatten gestellt. Am Reformationstag ist der kompromisslos sich auf das Evangelium berufende Friedensaufruf erneuert worden. Chapeau!

Zu den gestandenen Politikern, die gegen den Zeitenwende-Strom schwimmen, gehört der SPD-Politiker und ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen. Wir verdanken dem Weserkurier eine kostenlose Abdruckgenehmigung. Kostenpflichtig wäre dagegen das ebenfalls sehr lesenswerte Interview der Frankfurter Rundschau mit dem Doyen der deutschen Antisemitismusforschung Prof. Dr. Wolfgang Benz gewesen unter der Überschrift „Aus Vorsicht sagt man lieber nichts“. Wer seine schonungslose Analyse der Instrumentalisierung des Antisemitismusvorwurfs in Deutschland liest, wundert sich nicht mehr, dass Benz zur Zielscheibe gerade der eifrigsten Antisemitenjäger geworden ist. Link: https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-forscher-wolfgang-benz-aus-vorsicht-sagt-man-lieber-nichts-92492470.html

Von einem solchen gibt es nach fast einjährigen Verhandlungen des Leitungskreises um ein Gespräch nur dies zu berichten: Dr. Michael Blume kneift!

Im FFE-Rundbrief 2/2022 kann man nachlesen, wie die Badische Landessynode die Eingabe des FFE, den palästinensischen Geschwistern auf ihren Cry for hope zu antworten, abgebogen und durch einen sog. „Dialogweg mit den palästinensischen Geschwistern“ ersetzt hat: https://forum-friedensethik.de/publikationen/ffe-rundbrief-2-22/. Nur verfügt das vollmundig angekündigte Projekt leider über keine auch nur annähernd zureichenden Ressourcen. Es bedurfte der Initiative des FFE-Leitungskreismitglieds Johannes Maier und seiner Waldkircher Friedensgruppe, dass überhaupt ein Palästinenser auf diesem Dialogweg auftauchte. Maier holte in Zusammenarbeit mit der bezirklichen Erwachsenenbildung die Ausstellung „Frieden ist möglich – auch in Palästina“ nach Waldkirch und sorgte für ein starkes Begleitprogramm. OKR Wolfgang Schmidt ist ein Eröffnungsvortrag zu danken, den hohe Kompetenz aus seiner Zeit als Propst von Jerusalem auszeichnet. Die Stimme eines der israelischen Politik kritisch gegenüberstehenden Judentums in Deutschland steuerte Dr. Shir Hever bei.

Der Leitungskreis klärt zurzeit sein Verhältnis zu dem landeskirchlichen Projekt.

Inhalt

Editorial
von Manfred Jeub
1
Impressum2
Predigt zu Jona 3, 10. 4, 1-11 beim ökumenischen Gottesdienst zum 6. Aktionstag „Kirchen gegen Atomwaffen“ am 24. Juni 2023 bei Büchel von Landesbischof em. Prof. Dr. Cornelius-Bundschuh3
Lasst uns die Zeitenwende der Zeitenwende herbeiführen – in Deutschland, in Europa, weltweit! Rede von Jürgen Grässlin zum Anti-Kriegstag 1. September 2023, Marktplatz Freudenstadt 5
‘Das Gemetzel muss beendet werden’ Interview mit Günter Verheugen über Friedensverhandlungen und die Debatte in Deutschland, Weserkurier, 28. August 20238
Zum andauernden Krieg in der Ukraine Württembergischer Friedensaufruf zum Reformationstag an Kirche und Politik (31. Oktober 2023)11
Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Blume ist nicht bereit, sich Bürgerkritik zu stellen. Kurzbericht von Manfred Jeub (2. Nov. 2023)12
Ausstellung „Frieden ist möglich – auch in Palästina“. Vortrag zur Eröffnung in der Ev. Stadtkirche Waldkirch von OKR Wolfgang Schmidt (24. Sept. 2023)13
Ausstellung „Frieden ist möglich – auch in Palästina“. Vortrag „Das Gespenst der Nakba“ von Shir Hever (3. Okt. 2023)17
„Staatsräson”. Zum Gebrauch des Begriffs nach dem 7. Oktober von Prof. Dr. Ralf Michaels (20. November 2023)24
Deutschland steht tief im Abseits von Peter Vonnahme29
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